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Nachhaltig erzeugter Wasserstoff aus Aarau

02. Juni 2016

IBAarau und H2 Energy planen gemeinsam die Errichtung einer Wasserstoff-Produktionsanlage am Wasserkraftwerk der IBAarau in Aarau. Die IBAarau hat dazu ein Baugesuch eingereicht. Das Wasserkraftwerk liefert den erneuerbaren Strom für die Herstellung von Wasserstoff. Der erzeugte Wasserstoff dient als Treibstoff der ersten öffentlichen Wasserstoff-Tankstelle in der Schweiz. Diese Tankstelle wird von Coop Mineraloel AG in Hunzenschwil betrieben. 

Nachhaltig erzeugter Wasserstoff aus Aarau

Die Verwendung von Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, bietet die Möglichkeit im Transportbereich fossile Treibstoffe zu ersetzen und damit einen Beitrag zu leisten, den CO2-Ausstoss zu reduzieren und gleichzeitig die Abgasemissionen zu eliminieren. Brennstoffzellen-Fahrzeuge stossen neben Wasserdampf keine Emissionen als Abgas aus. 

Die geplante Elektrolyse-Anlage in Verbindung mit einer Verdichter-Station ist die erste Anlage in der Schweiz, die direkt mit einem Wasserkraftwerk verbunden ist. Die Anlage bezieht ausschliesslich erneuerbare Energie und dient zur Versorgung von Tankstellen mit Wasserstoff-Zapfsäulen. Die Elektrolyseanlage kann Wasserstoff für die Jahresnachfrage von etwa 170 Personenwagen mit Brennstoffzellenantrieb liefern. 

Die Kombination von Elektrolyse und Wasserkraftwerk ist eine ideale Kombination. Sie hat das Potenzial, die Stromproduktion der Nachfragesituation anzupassen und die Flexibilität des Wasserkraftwerks, das bis heute Bandlast liefert, zu erhöhen. In einem liberalisierten Strommarkt bietet somit die Kombination von Wasserkraft und Wasserstoffproduktion eine erstklassige Gelegenheit, den Wert der erneuerbaren Wasserkraft auf dem Strommarkt wie auch als Treibstoff zu steigern.

H2 Energy AG als Systemarchitekt
H2 Energy AG erstellt in Zusammenarbeit mit Coop Mineraloel AG die erste Wasserstoff-Tankstelle und ermöglicht die zeitgerechte Verfügbarkeit der Brennstoffzellenfahrzeuge für Coop.

H2 Energy AG tritt als Investor der Elektrolyseanlage in Aarau auf. In Zusammenarbeit mit IBAarau betreibt die H2 Energy AG die Wasserstoffproduktion und organisiert die Logistik der Belieferung der ersten Tankstelle.

Zur Realisierung einer Nullemissions-Automobilität müssen drei Teilbereiche zusammenpassen: Es braucht erstens Fahrzeuge, die ohne Emissionen eine gewohnte Transportleistung ohne Einschränkungen ermöglichen. Zweitens muss die Betankungsinfrastruktur öffentlich zugänglich und eine minimale Dichte aufweisen sowie einen schnellen Tankvorgang ermöglichen. Und drittens braucht es Treibstoff, also Wasserstoff, welcher aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, um den Ausstoss von Treibhausgasen im Verkehr zu reduzieren und eine nachhaltige Lösung im Transportsektor anbieten zu können.

Mit der Produktion des nachhaltigen Treibstoffes Wasserstoff rückt ein Zusammenspiel aller notwendigen Bereiche, im Dienste einer neuen nachhaltigen Mobilitätslösung, näher.

IBAarau als Innovationsmotor
Seit 1895 wird im Aarauer Wasserkraftwerk Strom produziert. Zuerst nur mit einer Zentrale, dann mit zwei Zentralen und insgesamt 11 Kaplanturbinen werden inzwischen jährlich rund 100 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Die mittlere Leistung der Generatoren beträgt 12‘500 Kilowatt. 

Das Kraftwerk Aarau ist ein Flusskraftwerk und produziert Bandenergie. Für die Speicherung von Wasser und die bedarfsorientierte Spitzenlastabdeckung kann das Kraftwerk keinen Beitrag leisten. Die Produktion von Wasserstoff stellt eine interessante Alternative zur bisherigen Verwendung des Stromes dar. Anstatt den produzierten Strom ins Netz einzuspeisen, wo witterungsabhängig zunehmend Strom aus dezentralen Produktionsanlagen eingespeist wird, kann dieser mit dem Elektrolyseverfahren in Wasserstoff umgewandelt, gespeichert, transportiert und für zahlreiche weitere Anwendungen eingesetzt werden. 

Mit der geplanten Anlage im nicht mehr genutzten Unterwerk wird rund 2% der Stromproduktion des Wasserkraftwerks in Wasserstoff umgewandelt, in grossen Flaschentanks gespeichert und dann zur Wasserstofftankstelle nach Hunzenschwil transportiert. Mit der Pilotanlage will die IBAarau Erfahrung in der Produktion und im Umgang mit Wasserstoff gewinnen, welche dann für weitere Anwendungen genutzt werden kann.