Stark gestiegene Energiepreise in Folge des Ukraine-Kriegs und ein warm-trockenes erstes Halbjahr beeinträchtigen das Halbjahresergebnis 2022 der Eniwa AG. Aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen erwirtschaftete das Unternehmen zwar ein niedriges, aber dennoch solides Ergebnis. Mit CHF 6,2 CHF Mio. liegt das EBIT dennoch leicht hinter den Erwartungen.
Das Halbjahresergebnis 2022 der Eniwa AG ist beeinflusst von stark gestiegenen Energiepreisen in Folge des Ukraine-Kriegs und einem warm-trockenen erstes Halbjahr.
Massive Preisanstiege an den Energiemärkten prägten die ersten sechs Monate des Jahres. «Vor Ort blieb die Energieproduktion des Aare-Kraftwerks wegen tiefer Wasserstände weit unter den Erwartungen», erläutert CEO Hans-Kaspar Scherrer einen weiteren negativen Effekt. Das überdurchschnittlich warme Frühjahr führte bei Eniwa zu weniger Absatz bei Strom und Gas: 181 GWh Strom und 236 GWh Gas lieferte Eniwa an ihre Kunden. Im Jahr zuvor waren es noch 197 GWh Strom und 291 GWh Gas gewesen. Der Absatz von Wärme und Kälte verringerte sich im Vergleichszeitraum ebenfalls – von 38 GWh auf 35 GWh. Insgesamt führten hohe Beschaffungskosten in einem höchst volatilen Umfeld bei Strom und Gas zu einem 25% höheren Umsatz, aber geringeren Deckungsbeiträgen.
Der Stromabsatz über das Netz von Eniwa lag im ersten Halbjahr bei 253.1 GWh (-3,3 Prozent zum Vorjahr). Der Absatz im Gasnetz (nur Eniwa) mit 198.5 GWh liegt mit -21,8% deutlich hinter dem kühlen Vorjahr.
Kursrückgang bei Wertschriften
Das Wertschriften-Portefeuille konnte seine hervorragende Performance des vergangenen Jahres aufgrund unbeständiger Aktienmärkte und steigender Inflation nicht wiederholen. Brachte das Portefeuille 2021 noch ein ausserordentliches Plus von 18 Prozent, erfolgte in den ersten sechs Monaten des Jahres mit -14,6 Prozent eine deutliche Entwicklung in die andere Richtung.
Eigene Stromproduktion wird immer wichtiger
Wie das vergangene Jahr bereits deutlich gezeigt hat, trägt der von Eniwa selbst produzierte Strom zur Glättung der durchschnittlichen Beschaffungskosten bei. Davon profitieren letztendlich die grundversorgten Kunden. Deshalb sei es sehr erfreulich, dass nach zweijähriger Bauphase das Dotierkraftwerk Schönenwerd Anfang September in Betrieb gegangen ist und mit jährlich 5 GWh die doppelte Leistung Strom wie zuvor produziere, erklärt Hans-Kaspar Scherrer. Positiv präsentieren sich auch die Produktionszahlen aus den eigenen Photovoltaik-Anlagen: Sie überstiegen mit 1.1 GWh im ersten Halbjahr das erwartete Mass.
Gilles Studer wird neuer CFO der Eniwa
Der Verwaltungsrat der Eniwa AG hat Gilles Studer zum neuen CFO ernannt. Der Betriebswirtschafter aus Solothurn folgt auf Daniel Pfister, der das Unternehmen per 31. Oktober verlässt, um eine neue Herausforderung anzunehmen. Studer, welcher bereits seit zehn Jahren erfolgreich das Controlling der Eniwa leitet, hat sich in den letzten Jahren erfolgreich weitergebildet und übernimmt ab dem 1. Oktober seine neue Aufgabe als CFO der Gruppe. «Wir freuen uns sehr, dass wir mit Gilles Studer eine ausgewiesene Fachperson finden konnten, die die kommenden Herausforderungen in der Energiewirtschaft mit hoher Kompetenz und langjähriger Erfahrung in Angriff nehmen kann», erklärt Hans-Kaspar Scherrer, CEO der Eniwa. Gleichzeitig bedankt sich der Verwaltungsrat bei Daniel Pfister für seinen herausragenden Einsatz in den vergangenen Jahren und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.
Eniwa - Gruppe
Kennzahlen 30.06. - 1. Halbjahr
2022
2021
Stromabsatz Netznutzung
MWh
253’134
261’795
Stromabsatz Energie
181’249
197’819
Gasabsatz Netznutzung
239’087
293’357
Gasabsatz Energie
236’073
291’428
Absatz Wärme / Kälte
35’081
37’929
Wasserabsatz
m3
1’507’736
1’701’830
Betriebliche Gesamtleistung
TCHF
100’238
80’776
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
6’162
10’019
EBIT-Marge
%
6.1%
12.4%
Finanzergebnis
-6’898
4’658
Gruppengewinn
1’570
12’313
30.06.2022
30.06.2021
Bilanzsumme
674’832
639’881
Eigenkapital
380’348
380’625
Eigenkapital in % der Bilanzsumme
56.4%
59.5%
Geldfluss aus operativer Tätigkeit
-3’757
17’225
Geldfluss aus Investitionstätigkeit
-15’337
-14’106
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit
35’049
-2’630
Veränderung flüssige Mittel
15’956
490