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Würdigung Jahresresultat

Investitionen für die Energiewende

Die Energiemärkte haben sich von der Hoch-Preis-Phase recht gut erholt. Die Grosshandelspreise am Strom- und Gasmarkt sind noch 1,5 bis 2 Mal höher als vor der Gaskrise. Das Jahr 2024 mit 2772 Heizgradtagen fiel wiederum recht warm aus. Der Energieabsatz nahm, mit Ausnahme bei der Fernwärme, leicht ab. Bei der Fernwärme erstellten wir zahlreiche Neuanschlüsse, was zu einem Absatzplus von 11 GWh oder 21 % gegenüber dem Vorjahr führte. 

Der Photovoltaik-Ausbau schreitet zügig voran. Vor der Energiekrise schien es undenkbar, die Ausbauziele der erneuerbaren Energien jemals zu erreichen. Nun werden in der Schweiz jährlich mehr als 2 TWh PV-Produktion zugebaut. Der schnelle Zubau führt zu neuen Aufgaben wie der bestmöglichen Integration der sommerlastigen und stochastischen Energie in den bestehenden Energiemarkt oder der Speicherung. Negative Strompreise zeugen im Sommer und an den Wochenenden bereits von einem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Mit einer Flexibilisierung des Verbrauchs und Speicherlösungen kann die Netzlast in Zeiten mit viel PV-Rückspeisung verlagert werden. Wenn dies nicht möglich ist oder nicht ausreicht, wird es notwendig, die Stromnetze auszubauen sowie einen Teil der Einspeise-Spitzen abzuregeln. Allenfalls kann auch eine Umwandlung von Strom in molekulare Energie, z. B. Wasserstoff, eine Option sein.

Der Umbau der Energieversorgung von 60 % fossiler Energie hin zu erneuerbarer Energie und deutlich höherer Energieeffizienz erfordert hohe Investitionen. Mit einem Investitionsvolumen von CHF 35,8 Mio. in Erneuerung und Ausbau der Netze und in die Produktion erneuerbarer Energie bewegt sich Eniwa deutlich über dem aktuellen Free Cashflow. Wenn die Margen im Energiegeschäft kleiner werden, verschärft sich das Finanzierungsproblem der Energiewende weiter.

Die Bewilligung des Kraftwerk-Erneuerungsprojektes zieht weitere Runden. Das Aargauer Verwaltungsgericht fordert weitere Unterlagen zu den Varianten. Zudem muss eine vertiefte Interessensabwägung durch die Kantone zwischen ISOS-Schutz der Kraftwerksanlage und Ausbau der Bandenergieproduktion aus Wasserkraft erfolgen. Beides sind nationale Zielsetzungen. Das Bundesgericht hat zudem das Rechtsmittel der Beschwerdeführenden gegen den Nichteintretensentscheid des Verwaltungsgerichts Solothurn gutgeheissen. Damit muss sich nun das Verwaltungsgericht Solothurn im Detail mit der Beschwerde gegen das Kraftwerks projekt ausei nandersetzen. Aufgrund der durch Beschwerden erlittenen Verzögerung des mittlerweile rechtskräftig bewilligten Neubaus Unterwerk Aarau an der Erlinsbacherstrasse können der Abbruch und die Erneuerung des Kraftwerks Aarau erst ab 2029 erfolgen.

Mit dem Dienstleistungsgeschäft konnte Eniwa nochmals zulegen, sowohl im Bereich der Elektroinstallationen und der digitalen Dienstleistungen als auch bei den umfangreichen Netz-Services für andere Verteilnetzbetreiber. Insgesamt dürfen wir mit dem Jahresresultat zufrieden sein. Die letztmalig anzuwendende Durchschnittspreismethode bei der Strompreisberechnung hinterlässt einmal mehr deutliche Spuren im Resultat.

Im Namen des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den tollen Einsatz, der im Geschäftsjahr 2024 einmal mehr zu einem guten Resultat geführt hat.